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Du kannst einer Morbus-Bechterew-Diagnose nicht vorbeugen. Aber Du kannst Deinen Krankheitsverlauf aktiv beeinflussen. Eine aktive Mitarbeit ist dabei ein wichtiger Baustein in der Therapie.

Nichts geht über regelmäßigen Sport. Am besten in Form von täglicher Morbus-Bechterew-Gymnastik, denn sie fördert die Beweglichkeit deiner Wirbelsäule und Gelenke. Außerdem hilft sie dabei, der Entstehung eines dauerhaften Rund- und Flachrückens im Lendenwirbelbereich vorzubeugen.

Ratgeber Rheuma: Füße in profilierten Sportschuhen und ein Nordic-Walking-Stock auf einem unwegsamen Gelände
Novartis

»Schwimmen und Nordic Walking stärken die Muskulatur
und tragen zur Flexibilität der
Gelenke bei.«

Ratgeber Rheuma: Eine Frau krault durchs offene Wasser
Novartis

Schon ein wenig tägliche Bewegung, wie zum Beispiel Spazierengehen oder Rad fahren, unterstützt dich dabei, deine körperliche Leistungsfähigkeit erheblich zu verbessern. Sportarten wie Schwimmen und Nordic Walking stärken außerdem deine Muskulatur, halten die Gelenke flexibel und unterstützen die Aufrichtung der Wirbelsäule.

Beides sollte von einer speziell auf Morbus Bechterew abgestimmten Rückengymnastik begleitet werden. Das sind gezielte sportliche Übungen, die deinen Rücken kräftigen und deine Beweglichkeit steigern.

Nutze den positiven Physiotherapieeffekt

Physiotherapie unter Anleitung fachkundiger Physiotherapeuten ist ein Grundbaustein der Vorbeugung. Sie hilft dir, Fehlhaltungen des Bewegungsapparates, Versteifungen der Wirbelsäule und anderen möglichen Spätfolgen entgegenzuwirken.

Bei fortgeschrittener Erkrankung richten sich die physiotherapeutischen Maßnahmen natürlich nach den auftretenden Krankheitsanzeichen. Sie werden dann auf deine individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten in Form eines persönlich angeleiteten Mobilisations- und Übungsprogramms angepasst. Zu solchen Behandlungen gehören beispielsweise:

  • Mobilisation des Brustkorbs
  • Verbesserung der Atemfunktion
  • Förderung der Wirbelsäulenbeweglichkeit
  • Mobilisation der eingeschränkten Gelenke
  • Training der Bauch- und Rückenmuskulatur

Die Physiotherapie soll die Beweglichkeit deiner Wirbelsäule und deines Brustkorbs verbessern – aber auch die deiner Gelenke, insbesondere der Finger, Schulter und Hüfte. Ziel ist es, verkürzte Muskulatur zu dehnen und schwache Muskulatur zu kräftigen. Regelmäßig durchgeführte physiotherapeutische Übungen können dir außerdem helfen, Schmerzen zu lindern.

Ratgeber Rheuma: Ein Junder Mann fürht auf Anweisung eines Physiotrainers eine Halteübung mit einer Stange durch
Novartis

 

Ja sagen zu manueller Therapie

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Novartis

Neben Physiotherapie und Sport wird dir aber auch jeder Arzt eine manuelle Therapie durch ausgebildete Physiotherapeuten oder Krankengymnasten empfehlen. Diese Art der Behandlung basiert auf verschiedenen Maßnahmen wie:

  • Massage
  • Muskeldehnung
  • aktive und passive, allgemeine und lokale Mobilisation von Wirbelsäule und Brustkorb in verschiedene Richtungen und Ausgangsstellungen

Bei der manuellen Therapie wird nach dem Prinzip so „schmerzfrei wie möglich“ vorgegangen. Während der Behandlung wird dein Therapeut versuchen, die bestmögliche Balance zwischen der Schmerzzunahme und der Verbesserung deiner Mobilität zu finden.

Studie zeigt positive Wirkung manueller Therapie auf Beweglichkeit

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Novartis

In einer Studie an 24 Personen konnte gezeigt werden, dass eine manuelle Mobilisation der Brustwirbelsäule nicht nur die Beweglichkeit und Atemfunktion fördert. Sie mildert auch die Krankheitsaktivität.

12 Patienten wurden in jeweils zwei Gruppen während eines regelmäßigen stationären Aufenthalts mit einer Standard-Physiotherapie behandelt. Danach durchlief eine der Gruppen durchschnittlich sechs Sitzungen einer manuellen Mobilisierung der Brustwirbelsäule. Die Vergleichsgruppe erhielt nur die übliche Physiotherapie.

Es zeigte sich, dass die Brustwirbelsäule in der Gruppe der manuell behandelten Patienten deutlich mobiler war als zu Beginn der Studie – also zur Zeit der Krankenhausaufnahme. Diese Wirkung hielt auch noch einen Monat nach der Entlassung aus dem Krankenhaus an und bot den Morbus-Bechterew-Patienten eine deutlich verbesserte allgemeine Beweglichkeit.

 

Ein weiteres positives Ergebnis der manuellen Mobilisation zeigte sich in den Nachuntersuchungen. Die manuell behandelten Testpersonen hatten merklich weniger Schmerzen als zu Beginn der Studie.

Unter der Therapie verbesserten sich auch die Ergebnisse ihrer Atemfunktionstests. Im Vergleich zu vorher ließ sich der Brustkorb weiter ausdehnen.

Außerdem gewannen die Forscher neue Erkenntnisse über die medizinischen Scores (= Bewertung mittels Punktevergabe) BASDAI und BASFI. Sie sind ein gesichertes Messinstrument für Patienten zur Bewertung des Krankheitszustandes sowie der Fähigkeit, tägliche Aktivitäten auszuführen. Die mit der manuellen Therapie behandelte Testgruppe wies eine deutliche Verbesserung in beiden Bewertungsbögen auf.

Die Ergebnisse zeigen: Physiotherapie zusammen mit einer manuellen Mobilisierung der Brustwirbelsäule fördern deine Beweglichkeit, verbessern deine Atemfunktion und lindern deinen Krankheitszustand. Klingt ganz schön überzeugend, oder?

 

»Die manuell behandelten Testpersonen
hatten merklich weniger Schmerzen als
zu Beginn der Studie.«

 

Quellen:

Deutscher Verband für Physiotherapie (ZVK) e.V.: Morbus Bechterew. https://www.physio-deutschland.de/patienten-interessierte/krankheitsbilder/rheumatische-krankheitsbilder/morbus-bechterew.html, zuletzt aufgerufen am 24.07.2023.
Verband Physikalische Therapie (VPT), Reichert B. (2015): Wirkung therapeutischer Mobilisation bei M. Bechterew, erschienen im VPT-Magazin, Ausgabe 02/15, Seiten 16-17
Lange U, Sperling M et al.: The Effects of Manual Mobilization on the Mobility of the Thoracic Spine in Patients with Ankylosing Spondylitis. Journal of Musculoskeletal Disorders and Treatment 2 (2016) 2nd Edition, https://clinmedjournals.org/articles/jmdt/journal-of-musculoskeletal-disorders-and-treatment-jmdt-2-011.php?jid=jmdt, zuletzt aufgerufen am 24.07.2023.