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Was gilt für Menschen mit
entzündlich-rheumatischen
Erkrankungen wie rheumatoider
Arthritis oder Spondyloarthritis,
um sich gegen das Coronavirus
zu schützen?

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Sie sind unsicher, ob sie ein höheres Risiko für eine Infektion mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) und für einen schweren Verlauf einer COVID-19-Erkrankung haben? Das Robert Koch-Institut (RKI), die Ständige Impfkommission (STIKO), die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) und die Deutsche Rheuma-Liga haben dazu umfangreiche Informationen und Empfehlungen erstellt, die hier zusammengefasst sind.
Grundsätzlich sieht die DGRh bei Menschen mit einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung kein erhöhtes Risiko für eine Infektion. Diese Patient*innen können aber ein erhöhtes Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf haben – infolge von unter Unterständen auch kombiniert auftretenden Faktoren:1

  • hohe Krankheitsaktivität, insbesondere Entzündungen
  • Therapien zur Reduktion der Leistungsfähigkeit des Immunsystems
  • Begleiterkrankungen (Komorbidität) wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Osteoporose, Depressionen, Erkrankungen der Nieren, der Lunge, des Magen-Darm-Trakts sowie Diabetes und Krebs

Auch allgemeine Risikofaktoren wie höheres Alter, Übergewicht und Rauchen sind für die Gesamtrisikoabschätzung wichtig. Sie treten bei Menschen mit Rheuma häufiger auf.

Impfempfehlungen für Menschen mit Rheuma

In Deutschland sind fünf Impfstoffe gegen das Coronavirus zugelassen (Stand: 22.08.2022): die mRNA-Impfstoffe Comirnaty und Spikevax, die Vektorimpfstoffe Vaxzevria und Covid-19 Vaccine Janssen sowie der Totimpfstoff Nuvaxovid.2,3 Alle können laut der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie bei Menschen mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen uneingeschränkt verimpft werden.4
Ungeimpfte oder unvollständig geimpfte Menschen sind besonders gefährdet, nach einer Infektion einen schweren Krankheitsverlauf zu erleiden.Daher gilt eine grundsätzliche Empfehlung für Menschen ab zwölf Jahre für eine Grundimmunisierung (zwei Impfungen innerhalb von drei beziehungsweise vier Wochen, je nach Impfstoff) sowie einer Auffrischimpfung (Booster). Für Menschen ab 60 Jahre sowie Menschen mit einer Störung der Leistungsfähigkeit des Immunsystems (dazu zählen auch Rheumapatient*innen, die mit Immunsuppressiva behandelt werden) wird drei Monate nach der letzten vorherigen Impfung zusätzlich ein zweiter Booster empfohlen.3 Für Kinder bis elf Jahre gelten gesonderte Regelungen. Am besten halten Eltern Rücksprache mit dem behandelnden Arzt.
Die Bestimmung von Antikörpern gegen SARS-CoV2 kann nicht generell zur Beurteilung der Impfantwort – also ob die Impfung wirkt – empfohlen werden. Aber es gibt eine Ausnahme, die auch für Menschen mit Rheuma und einer hochdosierten Immunsuppressivatherapie gilt.5 Weil durch die Medikamente die Leistungsfähigkeit des Immunsystems stark beeinträchtigt wird, ist auch mit einer stark verminderten Impfantwort zu rechnen. Daher soll gemäß der STIKO-Empfehlung frühestens vier Wochen nach der zweiten Impfstoffdosis und frühestens vier Wochen nach der dritten Impfstoffdosis eine Antikörper-Bestimmung erfolgen. 

Ein Arzt führt eine Spritze in den Oberarm eines Patienten
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Coronavirus und COVID-19 – was genau ist das?

SARS-CoV-2 ist ein ansteckendes Virus, das erstmals Anfang 2020 als Auslöser der neuen, teils schwer verlaufenden Krankheit COVID-19 identifiziert wurde. Es gehört zu den sogenannten Coronaviren, daher die umgangssprachliche Bezeichnung. Das Virus kann bereits übertragen werden, bevor die Infizierten Symptome entwickeln.6

Der Hauptübertragungsweg ist das Einatmen von virushaltigen Flüssigkeitspartikeln (Aerosole), die beim Atmen und Sprechen entstehen. Beim Schreien, Singen, Husten und Niesen werden Aerosole stärker ausgestoßen. In kleinen, schlecht oder nicht belüfteten Räumen ist die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung durch Aerosole größer, insbesondere bei längeren Aufenthalten. Eine Übertragung durch das Berühren von Oberflächen, die mit dem Virus kontaminiert sind, ist nicht auszuschließen. Labortests ergaben, dass SARS-CoV-2-Viren auf Flächen einige Zeit infektiös bleiben.7

Mittlerweile haben sich Varianten des Erregers gebildet, die teilweise deutlich ansteckender sind. Dazu gehört die Omikron-Variante, die erstmals im November 2021 nachgewiesen wurde und die inzwischen für den überwiegenden Teil der Ansteckungen weltweit verantwortlich ist.8

Eine Frau hält sich ihre Maske vor dem Mund
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Die Anzeichen einer Coronainfektion

Woran erkennen Betroffene, dass sie möglicherweise an COVID-19 erkrankt sind? Bei einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 treten am häufigsten diese Symptome auf:9

  • Husten (42 Prozent der Erkrankten)
  • Schnupfen (31 Prozent)
  • Fieber (26 Prozent)
  • Störung des Geruchs- und/oder Geschmackssinns (19 Prozent).

Weitere Symptome sind Halsschmerzen, Atemnot, Kopf- und Gliederschmerzen, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Bindehautentzündung, Hautausschlag, Lymphknotenschwellung und Apathie (Teilnahmslosigkeit, Antriebslosigkeit).

Eine Medizinerin schaut auf ein Fieberthermometer
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Allgemeine Empfehlungen

Auch Menschen mit Rheuma sollten die vom Robert Koch-Institut beschriebenen allgemeinen Verhaltens- und Vorsichtsmaßnahmen einhalten:10 Testangebote wahrnehmen und – in erster Linie in Innenräumen – die Basismaßnahmen AHA + A + L weiter beachten: Abstand halten, Hygieneregeln beachten, im Alltag Maske tragen, Nutzung der Corona-Warn-App und Lüften. Die Verwendung der Corona-Warn-App hilft, Infektionsketten zu unterbrechen und mögliche neue Infektionswellen einzudämmen.

Darüber hinaus sollten Rheumapatient*innen mit positivem Coronavirus-Test in dem COVID-19-rheuma.de-Register der DGRh erfasst werden. Das verbessert die Datenlage zu COVID-19 bei Rheumapatient*innen und hilft, Therapien anzupassen.11

Rheumapatient*innen müssen sich also keine besonderen Sorgen machen. Wie alle Menschen sollten sie während der Pandemie Vorsicht walten lassen. Eine Rücksprache mit dem behandelnden Arzt ist auf jeden Fall ratsam.

Ratgeber Rheuma: Ein Mann wäscht sich die Hände
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Quellen:

1https://dgrh.de/Start/Wissenschaft/Forschung/COVID-19/Neue-Empfehlungen-zu-COVID-19-und-Rheuma.html, zuletzt aufgerufen am 22.08.2022
2https://www.rheuma-liga.de/aktuelles/impfstoffe-gegen-corona-hinweise-fuer-rheuma-betroffene, zuletzt aufgerufen am 22.08.2022
3https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2022/Ausgaben/33_22.pdf?__blob=publicationFile, zuletzt aufgerufen am 22.08.2022
4https://dgrh.de/Start/Wissenschaft/Forschung/COVID-19/Impfung-gegen-SARS-CoV-2-f%C3%BCr-Menschen-mit-rheumatischen-Erkrankungen.html, zuletzt aufgerufen am 22.08.2022
5https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-Impfen/FAQ_Liste_Impfung_Immundefizienz.html;jsessionid=CE2D7F758FADDF632D8F0ADE6E947574.internet051#FAQId16696844, zuletzt aufgerufen am 22.08.2022
6https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Steckbrief.html;jsessionid=5C9FAAD77479907E5D9737C240AB4F97.internet082?nn=13490888#doc13776792bodyText1, zuletzt aufgerufen am 22.08.2022
7https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Steckbrief.html;jsessionid=1DBFD3937085A2456901AD779AAF0EF8.internet122?nn=13490888#doc13776792bodyText2, zuletzt aufgerufen am 22.08.2022
8https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Virologische_Basisdaten.html;jsessionid=96C7CEB1D1CCAE7FEB882EE53ECD4683.internet101?nn=13490888#doc14716546bodyText5, zuletzt aufgerufen am 22.08.2022
9https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Steckbrief.html;jsessionid=CAC69B2E96BB68D03E6C6C0532C73182.internet071?nn=13490888#doc13776792bodyText8, zuletzt aufgerufen am 22.08.2022
10https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/NCOV2019/gesamt.html;jsessionid=213342486314398AF7DFF89DB8D9F930.internet121?nn=13490888, zuletzt aufgerufen am 22.08.2022
11https://dgrh.de/Start/Wissenschaft/Forschung/COVID-19/Register-zu-Nebenwirkungen-von-Corona-Impfungen-bei-Rheumapatienten.html, zuletzt aufgerufen am 22.08.2022

Die hier gegebenen Informationen basieren auf den derzeit verfügbaren Erkenntnissen (Stand: 22.08.2022). Bitte berücksichtigen Sie, dass sich aufgrund der anhaltenden Dynamik jederzeit Änderungen ergeben können und informieren Sie sich darüber.