Für die Behandlung stehen
verschiedene Wirkstoffe zur Verfügung,
auch Physiotherapie ist eine Option.
Polymyalgia rheumatica – die Therapie
Für die Therapie der Polymyalgia rheumatica1,2,3,4,5 stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung. Physiotherapie und die richtige Ernährung können zu einem positiven Verlauf der Erkrankung beitragen.
Kortisonhaltige Medikamente sind das zentrale Mittel bei der Therapie einer Polymyalgia rheumatica. Sie wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd und werden zu Beginn der Behandlung höher dosiert verabreicht. Ist Beschwerdefreiheit erreicht und zeigen erneute Laborbefunde bessere, niedrigere Entzündungswerte (C-reaktives Protein (CRP), Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG)), wird die Dosis entsprechend angepasst und verringert, um Nebenwirkungen wie Knochenschwund (Osteoporose) oder erhöhten Blutzucker gering zu halten. Meistens verläuft die Kortisontherapie über mehrere Jahre. Auf Grund einer möglichen frühen Beschwerdefreiheit ist eine ausführliche Aufklärung der Patient*innen über die Notwendigkeit der ganzen Therapiedauer wichtig.
Immunsuppressiva können zusätzlich in der Therapie der Polymyalgia rheumatica eingesetzt werden, wenn sich die Kortisondosis nicht in dem erforderlichen Maß verringern lässt. Immunsuppressiva unterdrücken im Immunsystem die körpereigenen Fehlreaktionen, die durch die Autoimmunerkrankung ausgelöst werden. Sie erhöhen aber auch das Risiko für andere Infektionen und belasten Leber und Nieren. Deshalb sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen dieser Organe erforderlich.
Entzündungshemmende, schmerzlindernde Medikamente (NSAR, nichtsteroidale Antirheumatika) können bei einem milden Verlauf einer Polymyalgia rheumatica für die Therapie genutzt werden.
Physiotherapie ist nicht grundsätzlich Bestandteil der Behandlung. Viele Patient*innen mit Polymyalgia rheumatica befinden sich jedoch bereits im fortgeschrittenen Alter. Der Erhalt von Muskelmasse und Muskelfunktionsfähigkeit und eine Verringerung des Sturzrisikos sind daher sehr wichtig, ein persönliches Übungsprogramm wird empfohlen.
Wie alle Menschen mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen sollten auch von Polymyalgia rheumatica Betroffene auf eine gesunde Ernährung achten – mit wenig Fleisch, viel Obst und Gemüse sowie Nahrungsmitteln, die reichlich Omega-3-Fettsäuren enthalten wie zum Beispiel fetter Fisch.
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Quellen:
1 Schirmer M, Dejaco C, Duftner C: Polymyalgia rheumatica, Springer Medizin, e.Medpedia, https://www.springermedizin.de/emedpedia/dgim-innere-medizin/polymyalgia-rheumatica?epediaDoi=10.1007%2F978-3-642-54676-1_405&searchTerm=polymya, zuletzt aufgerufen am 24.07.2023.
2 Rheumatologie Diagnostik - Klinik - Therapie Hans-Jürgen Hettenkofer, Matthias Schneider, Jürgen Braun (Herausgeber) 2014 6., vollständig überarbeitete Auflage Thieme (Verlag)
3 Villa-Forte A: Polymyalgia rheumatica, MSD Manual Ausgabe für Patienten, https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/knochen-,-gelenk-und-muskelerkrankungen/entzündliche-erkrankungen-der-blutgefäße/polymyalgia-rheumatica, zuletzt aufgerufen am 24.07.2023.
4 Feicher M: Polymyalgia rheumatica, Eintrag auf netdoktor.de, https://www.netdoktor.de/krankheiten/polymyalgia-rheumatica/, zuletzt aufgerufen am 24.07.2023.
5 Buttgereit F et al.: S3-Leitlinie zur Behandlung der Polymyalgia rheumatica, 12/2017, https://register.awmf.org/assets/guidelines/060-006l_S3_Polymyalgia-rheumatica_2018-05.pdf, zuletzt aufgerufen am 24.07.2023.