Ernährung bei Morbus Bechterew
Leben mit Bechterew – Ernährung
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Leben mit Bechterew – Ernährung
Eine spezielle „Rheuma-Diät“ für Patienten mit Morbus Bechterew gibt es leider nicht. Trotzdem kann man viel für seine Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden tun, indem man sich bewusst ernährt – das ist immer eine gute Strategie!
Auch wenn es keine Diät gibt, die Menschen mit Morbus Bechterew idealerweise befolgen, trägt eine ausgewogene Ernährung zur Gesundheit bei. Vollwertiges Essen kann sich gesundheitlich positiv auswirken und die Leistungsfähigkeit fördern. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat 10 Regeln formuliert, die auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren und eine Anregung für deinen Speiseplan sein können.
Vollwertiges Essen und Trinken bezieht eine abwechslungsreiche Auswahl an Lebensmitteln ein, die in angemessener Menge verzehrt werden. Wichtig ist eine Kombination nährstoffreicher und energiearmer Zutaten. Du solltest überwiegend pflanzliche Lebensmittel zu dir nehmen. Sie haben gesundheitsfördernde Effekte und unterstützen eine nachhaltige Ernährung.
Ein schön gedeckter Tisch, viele verschiedene Zutaten – das macht Appetit.
Brot, Getreideflocken, Nudeln, Reis – am besten auf Vollkornbasis – sowie Kartoffeln enthalten reichlich Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Verzehre diese Lebensmittel mit möglichst fettarmen Zutaten. Du solltest täglich mindestens 30 Gramm Ballaststoffe, vor allem aus Vollkornprodukten, zu dir nehmen. Eine entsprechend hohe Zufuhr senkt dein Risiko für diverse ernährungsbedingte Erkrankungen.
Genieße Gemüse und Obst 5-mal am Tag zu jeder Haupt- und Zwischenmahlzeit, möglichst frisch, kurz gegart oder gelegentlich als Saft oder Smoothie. Dann wirst du reichlich mit Vitaminen, Mineralstoffen sowie Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen versorgt und verringerst dein persönliches Risiko für verschiedene Krankheiten. Bevorzuge dabei Produkte, die saisonal im Angebot sind.
Entsprechende Lebensmittel enthalten wertvolle Nährstoffe, z. B. Calcium in Milch oder Jod, Selen und Omega-3-Fettsäuren in Seefisch. Achte bei Fisch auf Produkte mit anerkannt nachhaltiger Herkunft. Im Rahmen einer vollwertigen Ernährung solltest du nicht mehr als 300–600 Gramm Fleisch und Wurst in der Woche essen. Fleisch liefert Mineralstoffe und Vitamine wie B1, B6 und B12. Weißes Fleisch, wie Geflügel, ist unter gesundheitlichen Aspekten günstiger als rotes Fleisch wie Rind oder Schwein. Wähle fettarme Nahrungsmittel, vor allem bei Fleischerzeugnissen und Milchprodukten. Als kleine Richtlinie gilt: Milch und Milchprodukte täglich, Fisch ein- bis zweimal in der Woche, Fleisch, Wurst und Eier in Maßen.
Da Fett besonders energiereich ist, wird durch eine erhöhte Zufuhr die Entstehung von Übergewicht gefördert. Entsprechende Produkte enthalten lebensnotwendige Fettsäuren und fettlösliche Vitamine. Der Verzehr zu großer Mengen an gesättigten Fettsäuren erhöht jedoch das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung infolge von Stoffwechselvorgängen, die zur Verengung deiner Blutgefäße führen können. Verwende beim Kochen und Braten pflanzliche Öle und Fette, z. B. Raps- und Sojaöl, und ziehe die daraus hergestellten Streichfette anderen Produkten vor. Achtung: Nicht immer sieht man Wurst, Käse, Gebäck und Süßigkeiten an, wie viel Fett tatsächlich in ihnen steckt. Du solltest den mitunter beachtlichen Anteil nicht ignorieren. Die Aufnahme von 60–80 Gramm Fett pro Tag ist für eine ausgewogene Ernährung vollkommen ausreichend.
Obst und Gemüse – die idealen Begleiter für eine gesunde Ernährung.
Auf Zucker und Lebensmittel bzw. Getränke, die mit verschiedenen Zuckerarten gesüßt werden, z. B. Glukosesirup, solltest du nur gelegentlich zurückgreifen. Würze deine Mahlzeiten mit möglichst wenig Salz und stattdessen lieber mit Kräutern und Gewürzen. Wenn du Salz verwendest, dann am besten jod- und/oder fluoridhaltiges.
Wasser ist absolut lebensnotwendig, du solltest also ausreichend trinken. Nimm jeden Tag rund 1,5 Liter Flüssigkeit zu dir und gib dabei Wasser – mit oder ohne Kohlensäure – und energiearmen Getränken den Vorzug gegenüber Getränken, die mit Zucker gesüßt sind. Die solltest du überhaupt nur selten trinken, da sie energiereich sind und bei erhöhter Zufuhr die Entstehung von Übergewicht fördern können. Alkoholische Getränke sollten wegen der damit verbundenen gesundheitlichen Risiken nur gelegentlich und nur in kleinen Mengen konsumiert werden.
Das Garen von Lebensmitteln sollte nur kurz erfolgen und das bei möglichst niedrigen Temperaturen. Verwende beim Kochen und Braten wenig Wasser und wenig Fett, um den natürlichen Geschmack zu erhalten. Eine schonende Zubereitung erhält die Nährstoffe und verhindert die Bildung schädlicher Verbindungen. Verwende möglichst frische Zutaten.
Wenn du deine Mahlzeiten einnimmst, dann nimm dir Zeit dafür. Iss nicht nebenbei oder womöglich im Stehen. Denn das Sättigungsgefühl stellt sich mit Ruhe besser ein und du nimmst nicht mehr Nahrung zu dir, als dein Körper braucht, was bei einem hohen Esstempo schnell der Fall ist.
Bewegung und gesunde Ernährung gehören zusammen. Am Tag solltest Du auf 30–60 Minuten körperliche Aktivität kommen. Geh öfter zu Fuß oder schnapp dir das Fahrrad. Indem du deine Gesundheit förderst, schonst du gleichzeitig deine Umwelt. Und alle Maßnahmen zusammen helfen dir dabei, dein Gewicht zu regulieren.
QUELLE
Vollwertig essen und trinken nach den 10 Regeln der DGE (Stand 2013), https://www.dge.de/ernaehrungspraxis/vollwertige-ernaehrung/10-regeln-der-dge/, abgerufen am 21.04.2020
Um den Körper zu entlasten, sollte das Körpergewicht idealerweise „normal“ sein. Hier findest du Informationen und Tipps, wie du dein Wohlfühlgewicht erreichen kannst.
Bei einer chronischen Gelenkerkrankung wie Morbus Bechterew stellt jedes überflüssige Kilo Körpergewicht eine zusätzliche und vermeidbare Belastung dar. Daher solltest du versuchen, dein Normalgewicht zu halten oder anzustreben. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung sind die beiden Säulen einer guten körperlichen Verfassung. Den wenigsten Menschen fällt das Abnehmen leicht. Vor allem wenn bei einer schmerzhaften Erkrankung körperliche Bewegung schwerfällt. Eine Gewichtsreduktion kann da eventuell helfen.
Um das herauszufinden, wendest du eine einfache Formel an. Der sogenannte Body-Mass-Index (BMI) ermittelt das Verhältnis zwischen Körpergröße und -gewicht. Das Ergebnis ist dein „Normalgewicht“, doch bietet der BMI nur eine Orientierungshilfe und ist daher individuell zu bewerten. Man sollte auch wissen, dass der BMI nicht zur Bestimmung des Idealgewichts von Kindern, Schwangeren oder Sportlern geeignet ist, da zusätzliche Faktoren beteiligt sind, die Auswirkungen auf den Körper haben.
Der BMI wird nach folgender Formel berechnet:
Und folgendermaßen bewertet:
BMI-Testbewertung/BMI-Tabelle
Body-Mass-Index
Beim Abnehmen sollte auf Nachhaltigkeit geachtet werden. Für eine langfristige und gesunde Gewichtsreduktion gibt es leider weder ein Wunder- noch ein Blitzrezept. Oft ist eine Veränderung des Lebensstils, zumindest aber bestimmter Gewohnheiten, erforderlich, die in den Alltag eingreifen. Gegebenenfalls bedeutet das für dich, dass du deine Ernährung dauerhaft umstellen musst. Gleichzeitig solltest du versuchen, deinen Energieverbrauch durch mehr Bewegung zu fördern, soweit deine Erkrankung das zulässt. Zahlen können dabei nur als Richtwerte dienen. Zur Ermittlung deines Wohlfühlgewichts musst du deinen individuellen Weg und dein eigenes Tempo finden. Was zählt, ist das, was dir guttut und sich auch langfristig gut anfühlen könnte.
Mit alten Gewohnheiten zu brechen, ist keineswegs einfach. Beim Abnehmen gibt es einen wichtigen Aspekt: Das Essen muss dir schmecken, sonst wird die Umstellung nicht von Dauer sein! Außerdem gilt, dass Qualität besser ist als Quantität.
Doch was genau braucht der Körper eigentlich? Die Gesellschaft für Ernährung hat 10 Regeln aufgestellt, an denen du dich orientieren kannst. Wie gesagt, der Genuss darf nicht zu kurz kommen, damit der Erfolg beim Abnehmen nachhaltig ist. Du solltest dir die folgenden Fragen stellen:
Wenn du ständig hungrig bist und dann „nur eine Kleinigkeit“ naschst, kommt dabei wahrscheinlich mehr zusammen, als wenn du mehrmals am Tag eine „richtige“ Mahlzeit zu dir nimmst, die den Vorzug hat, dass du satt wirst. Dabei solltest du beachten, dass das Sättigungsgefühl erst ca. eine halbe Stunde nach der Nahrungsaufnahme einsetzt. Wer langsam isst, hat bis zu diesem Zeitpunkt folglich weniger gegessen.
Als erwachsener Mensch solltest du pro Tag mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit zu dir nehmen, damit dein Körper gut versorgt ist. Bedenke, dass Trinken zum Sättigungsgefühl beiträgt und dich dabei unterstützen kann, wenn du abnehmen willst. Flüssigkeit füllt den Magen genauso wie feste Nahrung und kann den kleinen Hunger überwinden. Ein kleiner Trick könnte helfen: Vor den Hauptmahlzeiten könntest du erst mal Wasser trinken.
QUELLEN
AOK: Diäten im Check, https://www.aok.de/pk/magazin/ernaehrung/abnehmen/von-trennkost-bis-paleo-die-bekanntesten-diaeten-im-check/, zuletzt aufgerufen am 01.11.2021
BMI-Rechner.net: Body-Mass-Index, https://www.bmi-rechner.net/, zuletzt aufgerufen am 01.11.2021